Frühlingstraube
Auszug aus „Regen, Sonne und Hilde“
(Hier können Sie die Veröffentlichung des Buches unterstützen)
Steh ick uff meenen Schwalbennestbalkon und kiek in die straße rin, mitn topp kaffee der dampft, da winkt da so eene und winkt und hört nich uff. Albern denk ick, kennt die mick kenn ick die, ((oder nur (vom Hören sagen)) oder flippt die aus wejem dem schönen erschten sonnenspitzen. Fragen tummeln sich, dackelstirn zieht uff bei mir, und die winkt. Winkt und winkt. Nur hör doch mal uff. (mensch) Jetzt drehen sich schon andere um, bleiben stehen und kieken, frauchen ihr köterchen kiekt ooch schon irrtiert weil die alte stehen geblieben ist und hochkiekt. Es bildet sich ne kiekende Traube, ne Wink-Traube. Ick denk det is ma gleich zu blöde, wenn die so weiter winken geh ick wieder rein. Ick mach so´n ne besänftigende drückende Handbewegung, da chearleadern die zurück, haste nich jesehn. Einige machen so´n ne harakiribewegung und klopfen uff ihre blase dabei, abwechselnd. Ick versteh nich, trink protestschluck aus´meinen kaffeepott, kiek so an mir runter..da is meen hosenschlitz offen. Ick kaffeepott in eenen kahlen blumentopp gestellt und ritsch meen Hosenstall uff eiligste zu. Mach so´ne erledigt handabreibe, und kiek so ausversehen richtung traube da applaudieren die noch .Nu guck dir det doch an. Haste nich jesehn. Gibs sowat.
„Frühling wa rufen se..“und kugeln sich im stehen. die traube löst sich erst langsam und befruchtet sich sogar noch manchmal. Ick kipp meen kaffee in die harte erde. Klopf ma uff de blase und denk: soll´se doch!